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Suchtprävention

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09–12 2024

usw.) 4) Toleranzent- wicklung ge genüber der Befriedigung beim Internet Gebrauch (d. h. kurze Internet nutzung reicht nicht aus, es muss immer länger sein)

Welt verbringen – z. B. Sport oder Musik machen, Freund:innen treffen, sich mit Tie ren oder der Natur beschäftigen. 3. Vorbildfunktion sein: Eltern sollten selbst ein gutes Beispiel geben und die digitalen Medien selbst mit Bedacht und Kontrolle verwenden. 4. Medienkompetenz fördern: Kinder und Jugendliche sollten lernen, das Internet nicht nur für Unterhaltung, sondern auch als Werkzeug für Bildung zu nutzen. Was tun bei Verdacht? Grundsätzlich ist sehr wichtig, dass Kinder und Jugendliche in der realen Welt soziale Unterstützung erfahren. Eine starke Bin dung zu Familie und Freund:innen sowie die Förderung von Selbstbewusstsein und Problemlösungskompetenzen tragen dazu bei, dass Kinder/Jugendliche nicht in die di gitale Welt flüchten, um Bestätigung und Anerkennung zu finden. Wenn Eltern das Gefühl haben, dass ihr Kind eine Abhängigkeit vom Internet ent wickelt hat, sollten sie nicht zögern, profes sionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Fa milien-, Sucht- und Erziehungsberatungs stellen können helfen, einen gesunden Um gang mit digitalen Medien zu erlernen und alternative Lösungsstrategien für die Ursa chen der Abhängigkeit zu finden. Das Internet ist aus dem Alltag von Schüler:innen nicht mehr wegzudenken. Es bietet unzählige Möglichkeiten, birgt aber auch die Gefahr der Abhängigkeit. Umso wichtiger ist es, dass Eltern, Schule und auch die Schüler:innen selbst ein Be wusstsein für die Risiken der digitalen Welt entwickeln und frühzeitig lernen, diese zu meistern. Mit der richtigen Unter stützung und präventiven Maßnahmen kann das Internet ein wertvoller, aber aus balancierter Teil des Lebens von Kindern und Jugendlichen sein.

pflichtungen. Auch soziale Netzwerke wie TikTok, Instagram oder WhatsApp üben eine starke Anziehungskraft auf Schüler:innen aus, da sie häufig Anerken nung in Form von „Likes“ oder Kommenta ren suchen. Die permanente Verfügbarkeit dieser Plattformen, die Möglichkeit, sich je derzeit mit Freund:innen zu vernetzen und das Gefühl, nichts verpassen zu wollen, ver stärken diese Tendenzen. Für Eltern und Lehrkräfte ist es oft schwer zu erkennen, ob die Internetnutzung eines Kindes oder einer/eines Jugendlichen prob lematisch ist oder ob es sich nur um eine Phase intensiven Interesses handelt. Einen Anhaltspunkt für die Einordnung bietet aber das in Österreich derzeit gültige ICD-10, das ein Klassifikationssystem für Krankheiten und verwandte Gesundheits probleme ist. Analog zum »Abhängigkeits syndrom« laut der ICD-10-Klassifikation könnte man von folgenden Anhaltspunk ten für das Vorliegen einer Internet-Ab hängigkeit ausgehen: 1) Ein starkes Verlangen oder eine Art Zwang, das Internet zu gebrauchen 2) Verminderte Kontrolle über den Zeit raum, in dem das Internet benutzt wird (länger als geplant, erfolglose Versuche Internet-Konsum zu verringern) 3) Auftreten eines Entzugssyndroms (Un ruhe, Nervösität, Gereiztheit, bewusste od. unbewusste Tipp-Bewegungen der Finger, Anzeichen von Internetabhängigkeit

5) Einengung auf den Internet-Gebrauch (also andere Hobbies oder Interessen auf geben oder vernachlässigen, weil es sich nur im Internet „richtig gut“ anfühlt) 6) Anhaltender Internet-Gebrauch trotz eindeutig schädlicher Folgen, obwohl der Betreffende das weiß oder zumindest ahnt (z. B. das Taschengeld nur im Netz verbrau chen, Schulschwierigkeiten/Elternschelte oder den Abbruch/das Ausdünnen von Freundschaften in Kauf nehmen) Um von einer Abhängigkeit auszugehen, sollen mindestens 3 der oben genannten Kriterien zusammen über ein Monat be standen haben; falls sie nur für kürzere Zeit gemeinsam aufgetreten sind, sollten sie innerhalb eines Jahres wiederholt vor gelegen haben. Was Eltern tun können Eltern und Lehrer spielen eine zentrale Rolle dabei, Kinder vor den Gefahren der Internet- abhängigkeit zu schützen. Es ist entschei dend, dass Kinder von Anfang an einen ver antwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien erlernen. Hier sind einige Tipps, wie Eltern präventiv tätig werden können: 1. Regeln und Grenzen setzen: Klare Regeln zur Nutzung des Internets sind sehr hilfreich. Eltern sollten definieren, wie lange und zu welchen Zeiten das Kind on line sein darf. 2. Aktivitäten in der realen Welt fördern: Eltern können und sollen darauf achten, dass Kinder ihre Freizeit auch in der realen

Fotos: Shutterstock

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