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Gratisimpfungen
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10–12 2024
Weit verbreitet und doch unbekannt RSV: neu im österreichischen Impfplan RSV – das Respiratorische Synzytial-Virus – ist zwar sehr weit verbreitet, aber dennoch ziem lich unbekannt. Die Impfung gegen RSV wurde nun mit 1.10.2024 im aktualisierten Impfplan für das erste Lebensjahr empfohlen. Hier mehr über eine Infektion, die insbesondere für die Babys, aber auch Senior:innen sehr schwer verlaufen kann. B esonders viele El tern, deren Kinder in den letzten zwei
• Innerhalb des 1. Lebensjahres haben 50–70 % und bis zum Ende des 2. Lebensjahres nahezu alle Kinder mindestens eine RSV-Infektion durchge macht. Eine langfristige Immunität besteht nicht. Reinfektionen sind häufig, insbesondere bei Erwachsenen mit regelmäßigem Kontakt zu Kleinkindern – also etwa bei Eltern.
Jahren zur Welt gekom men sind, können ein Lied davon singen – allerdings wahrscheinlich ein ziem lich heiseres: RSV – das Respiratorische Synzytial Virus – hat sich in der Zeit seit der Pandemie weit ver breitet und es kann Neuge borene bzw. Säuglinge in den ersten 1,5 Jahren ziemlich schwer treffen, sodass auch Spitalseinwei sungen nötig sein können. Denn RSV beginnt zwar
• Die erste Infektion mit RSV führt fast immer zu deutlichen Krankheits anzeichen – es kann bei Husten und Fieber bleiben, aber auch eine Lungenentzündung oder keuchhus tenähnliche Krankheitsbilder können innerhalb von 1 bis 3 Tagen vorkom men. Als Komplikation kommt häufig eine Mittelohrentzündung hinzu. Eine gesicherte Diagnose erfolgt über Schnelltests, die RSV allein oder in Kombination mit anderen Erregern (Corona, Influenza) nachweisen. RSV gehört leider zu jenen Viren, gegen die es keine ursächliche Behandlungsmöglichkeit gibt. Es können nur die Symptome gelindert werden. Sehr zu begrüßen „Die RSV-Impfung ist erfreulicherweise heuer kurzfristig ganz neu ins Gratis Impfprogramm für Kinder aufgenommen worden“, sagt Martin Müller, Kinder- und Jugendfacharzt in Leibnitz. „Aus kinder fachärztlicher Sicht ist diese Ausweitung • •
wie ein „normaler“ Husten oder grippaler Infekt und so kann es auch verlaufen. Bei den ganz Kleinen kommen aber auch durchaus schwere Verläufe vor, bei denen das Kind zur Ärztin/zum Arzt – und in schweren Fällen durchaus auch ins Spital – muss. RSV betrifft zwar Menschen jeden Alters, ist aber insbesondere einer der wichtigsten Erreger von Atemwegsin fekten bei Säuglingen, v. a. Frühgebo renen, Kleinkindern sowie älteren Erwachsenen. Die weltweit vorkommenden Viren befallen die Schleimhäute des Atemtrakts in der Luftröhre und siedeln sich dann auch in der Lunge an. Die Übertragung erfolgt in erster Linie über Tröpfcheninfektion, die Viren können sich aber auch z. B. auf den Händen oder auf Gegenständen einige Zeit halten. • RSV-Steckbrief •
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Wie die Influenza verbreitet sich RSV vor allem in der kalten Jahreszeit und auch die Krankheitsanzeichen sind ähnlich. In Österreich beginnt die RSV-Saison gewöhnlich im Novem ber und erreicht den Höhepunkt im Februar. Infizierte Personen sind im Durch schnitt 3–8 Tage ansteckend, aber es gibt auch Patient:innen (v. a. mit Immundefekten), die RSV wochen lang ausscheiden können, ohne Symptome zu zeigen. Bei RSV besteht zwar ein gewisser Nestschutz in den ersten 4 bis 6 Lebenswochen, aber er ist nicht vollständig. Frühgeborene können bereits in den ersten Lebenswochen schwer an einer RSV-Infektion erkranken. Bei älteren Säuglingen und Kleinkindern ist eine RSV-Infek tion die häufigste Ursache von Erkrankungen des unteren Respirati onstraktes und von damit verbunde nen Krankenhauseinweisungen.
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