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g sund und wie! Das Vorsorgemagazin rund um Kind und Kegel | Doppelausgabe Herbst_Winter 2024 | Nr. 1_2
Kindersicherheit Bewegen lernt man in Bewegung zum Herausnehmen: Sonderheft Neue Empfehlung für Säuglinge im österreichischen Impfplan COVID & Kinder Gesundheitsvorsorge An so etwas denkt man überhaupt nicht Gewaltschutzzentrum Steiermark Hilfe für Opfer von Gewalt
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Vorsorgemedizin Wissenschaftliche Akademie für
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Kinder, die sich viel bewegen, bewegen sich sicherer.
Bewegen lernt man in Bewegung V iel Bewegung ist gesund – das ist für die allermeisten Eltern nicht neu. Dass Bewegung aber auch in Spielplätze sind nicht nur Bewegungsräume – sie sind auch unerlässli che Lern- und Begegnungsräume. Und weil sie das sind, brauchen gera de kleine Kinder sichernde Begleitung beim Turnen und Toben.
Gelenke, Sehen und Muskeln entwickeln sich kräftig. Die Kinder lernen, Entfernun gen richtig einzuschätzen und auch im Köpfchen passiert etwas Phänomenales: Das Kind lernt: Ich kann mich was trauen, – weil ich es kann. So gesehen wird ein Spielplatz geradezu zu einer Uni für Kin derkörper und -köpfe. Und wenn der Spielplatz gut ausgestattet ist, gilt das sogar für den neben der Lieblingsbuschen schank. Dass gemeinsames Spielen auch für die Entwicklung des Sozialverhaltens sehr för derlich ist, versteht sich von selbst. Denn am Spielplatz treffen zunächst fremde Kin der aufeinander, kommen miteinander in Kontakt – und wenn es klappt, können so gar Freundschaften fürs ganze Leben ent stehen. Es heißt nicht umsonst: Wir sind Freunde seit der Sandkiste.
der Vorbeugung von Unfällen eine absolut wichtige Rolle spielt, hat sich noch nicht so herumgesprochen. Stimmt aber trotzdem: Je mehr Bewegung ein Kind macht, umso besser beherrscht es seinen Körper. Und umso besser die Körperbeherrschung, des to geringer die Gefahr zu stürzen und sich dabei ernstlich zu verletzen.
Zur Sicherheit im Auge behalten
biotika sind alle wieder wohlauf. Aber so eine Behandlung ist ja auch kein Honig schlecken. Nun bekommt die Mutter wie der ein Baby – und fürchtet sich verständ licherweise. Bei einem besseren Gruppenschutz (ja, die Durchimpfungsrate ist zu niedrig) wäre die Wahrscheinlichkeit dieser Pertussis- „Fälle“ deutlich geringer gewesen. Und ei ne junge Familie hätte ein deutlich besseres Halbjahr gehabt. Bitte reden Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt über die Kinderimp fungen – und bitte auch über Ihre eigenen nötigen Auffrischungen. Eben weil beim Herumtoben am Spielplatz so wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten trainiert werden, ist es aber auch wichtig, die Sicherheit im Auge zu haben. Das heißt zunächst einmal: Kleinkinder immer im Auge zu behalten und sie nicht unbeauf sichtigt spielen zu lassen. Denn eine 3- oder ein 4-Jährige/r kann bei der Erforschung eines knallbunten Plastiksackerls, das un bedacht liegengelassen oder hereingeweht
Für Kinder ist jeder Spielplatz eine Uni
Denn beim Herumflitzen und Radeln, beim Hüpfen, Durchkrabbeln und Schau keln wird der Körper ununterbrochen trai niert. Dabei lernt er auch, sich sicher zu bewegen: Das Gleichgewicht wird geschult, die Muskelspannung verschafft Stabilität,
tabel“, also Infektionen, ge gen die es Schutzimpfun gen gibt. Wenn man sie hat, dann schützen sie – und zwar doppelt: Sie schützen den/die Geimpfte/n. Und sie schützen alle Kontakt
Elternbrief
Liebe Eltern! Die unselige Pandemie hat uns alle wahr lich viel gekostet: Freiheit, Zeit, Nerven, Unbeschwertheit, um nur Einiges zu nennen. Leider hat sie uns auch Sicher heit gekostet: die Sicherheit Krankheiten nicht zu bekommen, die man „eigentlich“ nicht bekommen müsste, weil genügend Menschen dagegen geimpft sind: Dazu gehören etwa Keuchhusten, Masern oder Diphtherie. Alles Infektionen, die in der Steiermark leider ziemlich rasant auf dem Vormarsch sind. Ärzt:innen nennen sie „impfpräven
personen, die vielleicht nicht oder noch nicht geimpft sind – oder überhaupt nicht geimpft werden können. Weil: zu jung (Säuglinge bis zum 3. Monat) oder zu krank (Menschen während der Krebsbehandlung) oder ganz einfach nicht zum Impfen gekommen (kann ja auch passieren), oder nicht aufgefrischt (kommt leider viel zu oft vor). Ein Beispiel dafür lesen Sie in diesem Heft: Ein junger Va ter bekommt Keuchhusten und 2 seiner Kin der stecken sich an – was übrigens auch um gekehrt hätte passieren können. Dank Anti
Dr. Michael Adomeit Obmann der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin
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Ich kann mich was trauen – weil ich es kann.
wurde, ersticken: Was mag da wohl drin sein? Oder: Boah, das ist ein Super-He xenhut! – und schwupps ist die Tüte über den Kopf ge zogen – und legt sich bei jedem panischen Atemzug noch enger an. Daher gilt, je jünger die Kleinen sind, umso aufmerksamer muss die Begleitperson sein und bleiben – auch wenn es sich gerade so ange nehm tratscht. Die öffentlichen Spielplätze in der Steier mark sind – das hat eine Studie* des For schungszentrums für Kinderunfälle 2019 ergeben – relativ gut und sicher ausgestattet – ziemlich sauber waren sie erfreulicherwei se auch. Und dennoch wurden in nur ein einhalb Jahren (2016 bis Juni 2018) an der Kinder- und Jugendchirurgie Graz über 1.000 Kinder bis 14 Jahren nach einem Un fall auf einem (zu 70 % öffentlichen) Spiel platz behandelt. Davon lagen bei 42 % aus Steirische Studie zu Unfällen am Spielplatz
medizinischer Sicht schwere Verletzungen vor. Besonders viele dieser Unfälle sind an der Schaukel, am Klettergerät und der Rutsche passiert. Je jünger das Kind war, umso eher war der Kopf verletzt – weil kleine Kinder eben noch nicht so ge schickt sind, den Kopf mit den Hän den zu schützen. Ins gesamt am meisten Verletzungen haben die Arme betroffen.
Eine Gegenüberstellung von Gerätehäufig keit und Unfallverteilung zeigt, dass relativ betrachtet die meisten Unfälle mit der „normalen“ Schaukel passiert sind. Hier war das Unfallrisiko 5-mal größer als mit der Korb- oder Nestschaukel, so die Studie. Auch wenn die Geräte mit guten Fall schutzmatten unterlegt sind, für die Sicherheit beim Spielen können Eltern selbst viel tun: Zum Beispiel ist es ris kant, wenn die Kinder weite flatternde Klei der/Mäntel, Schals, Sicher spielen
es oft nass und rutschig oder glatt ist. Auch sehr wichtig: Es kann schon sein, dass der kleinste Stöpsel auf das höchste Kletterge rüst will. Wenn man das Kind aber hinauf hebt, ist es von der Höhe doch überfordert – und die Sturzgefahr hoch. Sehr wichtig ist es auch, Rücksäcke, Taschen, Roller, Fahrräder, Scooter oder Buggies, mit de nen man gekommen ist, nicht einfach her umliegen zu lassen – beim Abfangenspie len oder Herumrennen stolpern die Kin der in der Hitze der Jagd darüber. Auch wenn zu viele Kinder gleichzeitig auf ei nem Spielplatzgerät zugange sind, kann es gefährlich werden. Und Trampolinsprin gen ohne Netz sowie mehrere Kinder gleichzeitig am Trampolin gehen gar nicht! * „Spaß am Spielplatz – Fokusreport 2019“, Forschungszentrum für Kinderunfälle im Österreichischen Komitee für Unfallverhü tung im Kindesalter.
Kordeln oder Schlüs selbänder tragen bzw. umgehängt haben. Denn die können an den Geräten hängen bleiben und das Kind strangulieren. Wichtig sind auch vernünftige Schuhe – vor allem im Herbst und Winter, wo
https://grosse-schuet zen-kleine.at/wp-con tent/uploads/2019/04/ Spielplatz-Gesamt.pdf
Fotos: Adobe Stock, Schiffer
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Tipps für ein sicheres Spielplatzvergnügen: Unterziehen Sie die Spielplatz geräte regelmäßig einem kurzen Sichttest: •
Stehen Schrauben hervor? Sind Holzsplitter sichtbar? Sind Leitern, Sprossen, Seile etc. gut befestigt und in gutem Zustand? Ist der Boden bei den Schaukeln, Rutschen und Klettergeräten in Ordnung? Gut geeignet sind Rindenmulch, Hackschnitzel, Sand, Kies und Fallschutzmatten. Kleine und unerfahrene Kinder brauchen eine Aufsichtsperson in der Nähe und die Geräte sollen in Sichtweite der Terrasse oder des Hauses aufgestellt werden. Erwachsene sollten dem Kind zeigen, wann es auf dem Spielge rät gefährlich werden kann. Auch das Umfeld der Spielgeräte sollte kindersicher sein: Garten geräte und Pflanzenschutzmittel wegsperren, Teich & Regentonne absichern, achten Sie auf morsche Bäume und entfernen Sie besonders giftige Pflanzen wie Engelstrompete oder den Blauen Eisenhut aus Ihrem Haus, Garten oder Balkon, solange Ihr Kind klein ist!
Private Spielplatzgeräte
Kinder, die im eigenen Garten oder Hof spielen können, haben sozusagen ein Kinderzimmer im Freien – das genauso si cher gestaltet sein soll wie das Kinderzim mer drinnen. Auch wenn noch so drängend nach einer supercoolen Rutsche oder Schau kel, einem Kletterturm oder Trampolin ge beten und manchmal auch gebettelt wird: Der Garten bzw. das Gelände und das Spiel gerät müssen zusammenpassen: Ist der Platz zu uneben, zu steil oder zu klein, kann es gefährlich werden. Entscheiden Sie sich für eine möglichst stabile Ausführung bzw. be sonders stabile Hölzer – auch wenn das in der Anschaffung eventuell nicht ganz so
günstig ist. Verschraubungen (am besten im Holz versenkt) sind vom Sicherheitsaspekt her besser als Vernagelungen. Es ist auch wichtig, dass die Geräte keine scharfen Ecken und Kanten sowie keine Spalten ha ben, in denen ein Einklemmen möglich ist.
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Bitte achten Sie beim Kauf auch auf Sicherheits zeichen GS oder TÜV.
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Achtung: Mit dem Aufstellen eines Spiel- oder Sportgerätes im eigenen Garten über nimmt der Eigentümer auch die Verantwor tung für Nachbarskinder, die damit spielen! Übrigens:
Am Spielplatz brauchen kleine Kinder uneingeschränkte Aufmerksamkeit.
Die vorne genann te Studie ergab auch, dass sich nur 3 von 100 Erwach senen, die beim Beobachten ihrer Kinder am Spiel platz von Forscher: innen beobachtet wurden, nicht ab lenken ließen. Das heißt also: 97 ha ben weggesehen, als die Forscher: innen sie abgelenkt haben. Ziemlich riskant für die Kleinen!
Quelle: https:// grosse-schuetzen kleine.at/sicherheits tipps/spielplatz/
Fotos: Adobe Stock, Wikicommons/Dumat, Wikicommons/Deprez
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Seit 25 Jahren Zugang zur Gratisimpfaktion für 0- bis 6-Jährige Happy Birthday Scheckheft Gesundheit!
Ja, das „Scheckheft Gesundheit für Eltern und Kind“ ist ziemlich klein. Die Wirkung, die es hat, ist aber sehr groß: Seit 25 Jahren begleitet es die 0- bis 6-Jjhrigen Kinder in der Steiermark auf ih rer Reise in ein gesundes Leben.
für Mutter und Kind 2004 SCHECKHEFT GESUNDHEIT
1 für Eltern und Kind 2014 SCHECKHEFT GESUNDHEIT
Ü ber 300.000 Babys und Kinder bis 6 – also mehr als 25 volle Gebur tenjahrgänge in der Steiermark – sind mit dem „Scheckheft für Mutter und Kind“, das seit 2010 „Scheckheft für Eltern und Kind“ heißt, aufgewachsen. Und das heißt auch: Zugang zum Mutter-Kind- bzw. Eltern-Kind-Service, Zugang zur Grati simpfaktion des Landes Steiermark und Zu gang zu einer Fülle von Informationen über Kindergesundheit und Kindersicherheit so wie die Beratungsangebote, die es in der Steiermark für Eltern und ihre Kinder gibt. Ein kleiner Schatz, unendlich wertvoll für die Gesundheit Besonders erfreulich: Auch wenn das Durchschnittsalter von Müttern bei der Ge burt ihrer Kinder ansteigt (lt. Landesstatis tik lag es 1999 bei 28,4 und 2022 bei 31,2 Jahren), gibt es mittlerweile gar nicht so we nige, die selbst als Kind ein Scheckheft hat ten und diesen „kleinen Schatz“ mittlerwei le in der 2. Generation nutzen. Was keine übertriebene Bezeichnung ist: Denn jedes Scheckheft ist Geld wert. In der aktuellen Version sind es etwa 900 Euro, die Eltern/ Erziehungsberechtigte für Impfstoffe und Impfhonorare nicht ausgeben müssen, son dern mit den Schecks eben gratis erhalten.
Eine Initiative des Landes Steiermark – Gesundheitsressort
Die Gratisimpf aktion wurde im Lauf der letzten 25 Jahre deutlich ausgebaut: Den
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SCHECKHEFT GESUNDHEIT
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Anfang bildete der Gratisschutz gegen Masern, Mumps und Röteln , schon da mals in eine MMR-Kombinations impfung zusammengefasst. Und die ser Schutz war und ist sehr wichtig: Denn Masern sind sowohl extrem anste ckend als auch sehr risikobehaftet. Mumps gefährdet sowohl das Gehör als auch die Fruchtbarkeit, womit lebenslange Folgen verbunden sind. Röteln sind extrem ge fährlich für schwangere Frauen bzw. deren Kind im Mutterleib. Deshalb macht es Sinn, Kinder gegen Röteln zu impfen, weil Schwangere auch viel Kontakt mit Kindern haben. Mittlerweile wurde die MMR-Imp fung für Menschen jeden Alters ins Gratis programm aufgenommen, weil diese Krankheiten auch Erwachsene schwer tref fen können. Die nächsten Schritte waren die Einführung einer Zwei- und danach einer Vierfach-Impfung, die nunmehr in der Sechsfach-Impfung zusammengefasst sind: Dabei geht es um den Schutz vor Diphtherie (lebensbedrohlich, Erstickungs anfälle), Tetanus/ Wundstarrkrampf (es drohen Muskelkrämpfe und Atemläh mung), Pertussis/ Keuchhusten (monate lange heftige Hustenanfälle mit Atemnot; siehe Seite 9), Polio/ Kinderlähmung (blei bende Lähmungen, im Gaza-Streifen gera de wieder ausgebrochen), Haemophilus in fluenzae B (häufigster Erreger der eitrigen Hirnhautentzündung bei Kleinkindern) und Hepatitis B (kann bei der Geburt über tragen werden, es drohen Leberzirrhose und Leberkrebs). Die nächste Ausweitung betraf die Pneumokokken , denn sie verur
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Gesundheit, Pflege, Sport
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sachen u. a. sehr schwere Lungen- und Hirnhautentzündungen, aber auch gerade für Babys und Kleinkinder sehr schmerz hafte Mittelohrentzündungen. Zu guter Letzt kam die Impfung gegen Rota- Viren ins Gratisimpfprogramm für Babys und Kleinkinder, weil Rotaviren zu schweren Brechdurchfällen führen, sodass insbeson dere Babys oft in Spitalsbehandlung muss ten, um den rasanten und sehr gefährlichen Flüssigkeitsverlust behandeln zu können. Wirkich wichtig: Auffrischen!!! Mit Ausnahme von Haemophilus influenzae B sind alle Impfungen, die in der 6-fach Impfung zusammengefasst sind, aufzufri schen: gratis zunächst im Schulalter, für Er wachsene alle 10 Jahre und ab dem 60. Le bensjahr alle 5 Jahre, aber leider nicht kos tenfrei. Gerade Pertussis/Keuchhusten ist lt. Gesundheitsministerium in Österreich auf dem Vormarsch: „Die Zahl der an Keuch husten erkrankten Erwachsenen mit Kom plikationen und einem Langzeitverlauf hat in den letzten Jahren in Österreich deutlich zugenommen. Auffällig ist vor allem eine deutliche Zunahme von Erkrankungen im Erwachsenenalter, wobei die Altersgruppe der 40–45-Jährigen besonders betroffen ist.“ 16.04.2024 10:26:21 Lina (m.) ist jetzt 18 und hat heuer maturiert, Rosalie (u.) ist jetzt schon 6.
Impfungen, die nützen, weil sie schützen
Viel wichtiger als der Geldwert ist aber der Wert für die Gesundheit der Kinder. Denn damit erhalten die Kleinsten und Kleinen Impfungen gegen jene Erkrankungen, die entweder besonders ansteckend oder be sonders riskant oder besonders ansteckend und besonders riskant verlaufen.
Illus: WAVM
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Empfohlene Impftermine – Stand 01. 10.2024 1. Lebensjahr 2. Lebensjahr 3.–5. Lebensjahr TI: Teilimpfung; Hell schattierte Kästen: Nachholen empfohlen In der 1. Lebenswoche In der 7. Lebenswoche Im 3. Lebensmonat Im 4. – 5. Lebensmonat Im 6. Lebensmonat Im 7.–9. Lebensmonat Im 10. – 11. Lebensmonat Im 12. Lebensmonat Im 13. Lebensmonat Im 14. Lebensmonat Im 15. Lebensmonat Im 16.–19. Lebensmonat Im 20.–24. Lebensmonat Im 3.–5. Lebensjahr RSV: 1 Dosis ; Geburtsdatum 1.9. bis 31.3.: in 1. 1. TI 2. TI 3. TI Impfplan Österreich 2024/2025 Version 1.0 vom 01.10.2024 inkl. Angaben aus: „Aktualisiertes Kapitel zum Impfplan Österreich 2023/24 Empfehlung Impfung gegen COVID-19 Version 1.0, 18.07.2024“ 2. Geburtstag 1. Geburtstag 1 Einzeldosis 3. TI 1. TI 3. TI in diesem Zeitraum empfohlen Booster von 4 der 6 Komponenten bevorzugt VOR Schuleintritt Lebenswoche; Geburtsdatum 1.4. bis 31.8. : vor deren 1. RSV Saison; noch nicht flächendeckend verfügbar Rotavirus: 2 od. 3 Teilimpfungen je nach Impfstoff 6-fach-Impfung: 3 Teilimpfungen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae B, Hepatitis B Pneumokokken: 3 Teilimpfungen 1. TI 2. TI 1. TI 2. TI Masern, Mumps, Röteln: 2 Teilimpfungen 2. TI
1. TI 2. TI 3. TI
2. TI
3. TI
Nachholen 1. und/oder 2. Teilimpfung ab dem 2. Lebensjahr: Mindestabstand zwischen Teilimpfungen: 4 Wochen
1 Dosis Bei Indikation ab vollendetem 6. Lebensmonat: Nach (jeglicher) Exposition 1 Dosis pro Jahr • Bei fehlender Exposition (wenn es keinen Kontakt mit dem Virus gab) 3 Dosen 1. TI
Ab vollendetem 6. Lebensmonat bis zum vollendeten 18. Lebensjahr: saisonal jährlich 1 Dosis über das öffentliche Impfprogramm (ÖIP) erhältlich
1. TI 2. TI
Nicht im Scheckheft enthalten, aber dennoch kostenfrei: Für Kinder mit Indikationen empfohlen : COVID-19: 3 bzw. 1 Impfung (je nach Exposition) Näheres auf Seite 7 und 8 Influenza: 1 Dosis pro Jahr ab vollendetem 6. Lebensmonat
Nicht gratis, aber in Aktionen preisgestützt: Zecken-Schutzimpfung (FSME) Ist in der Steiermark generell zu empfehlen! Die ÖGK erstattet einen Teil der Impfstoffkosten zurück.
Impfung empfohlen, aber nicht kostenfrei: Meningokokken B: 3 Teilimpfungen Meningokokken ACWY: 1 Dosis Varizellen: 2 Teilimpfungen
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Aktualisierte Impfempfehlung des Nationalen Impfgremiums NIG
Kinder & COVID
Um die COVID-Impfung – vor allem die für Babys und Kleinkinder – ist es in letzter Zeit ziemlich still geworden. Mitte Juli gab das nationale Impfgremium im Gesundheitsministerium eine aktualisierte Empfeh lung zur COVID-19-Impfung heraus. Hier die wichtigsten Punkte.
Aktualisiertes Kapitel zum Impfplan Österreich 2023/24 Empfehlung Impfung gegen COVID-19
„ Die COVID-19-Impfung wird in Ös terreich kostenfrei angeboten und ist für Kinder ab dem vollendeten 6. Le bensmonat, Jugendliche und Erwachsene möglich. Die COVID-19-Auffrischungs impfung wird allen empfohlen, die das Ri siko eines möglichen schweren Krank heitsverlaufs reduzieren möchten, beson ders aber den unter Indikation gelisteten Personen (Anm.: siehe Kasten) mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krank heitsverlauf (ab dem vollendeten 60. Le bensjahr und für Risikopersonen)“, lautet der erste Satz dieser Aktualisierung, und weiter nochmals: „Grundsätzlich ist die Impfung laut Zulassung ab dem Alter von 6 Monaten möglich.“ Womit klar ist, dass die aktualisierte Emp fehlung Eltern einen breiten Entschei dungsspielraum einräumt: • Die COVID-Impfung kann Babys ab dem 6. Lebensmonat gegeben werden. Bevorzugt empfohlen wird sie für Personen, auf die bestimmte Umstän de zutreffen – die Indikationen (siehe Kasten). Die Mehrzahl dieser Indika- tionen kann auch auf Kinder zu- treffen. Personen mit Long COVID benötigen eine individuelle Betreuung. Impfentscheidun gen sollten im Rahmen dieser Betreuung individuell erfolgen, so die Empfehlung. Varianten, Zeitraum und Impf schema sind klar definiert Klar definiert wird hingegen, dass grund • Empfohlen ist sie für alle Personen, die sich schützen wollen. • Breiter Entscheidungs- spielraum für Eltern
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sätzlich nur die aktuellen Variantenimpf stoffe verwendet werden sollen. Klar defi niert ist auch, dass eine einmalige Impfung pro Jahr – bevorzugt im Herbst – ausreicht. Außer es ist bei Kindern unter 5 Jahren gesi chert, dass es noch keinen Kontakt mit CO VID – also weder mit dem Virus noch mit der Impfung – gegeben hat. Dann wird eine Grundimmunisierung mit 3 Dosen emp fohlen: 2. Impfung 3 Wochen nach der 1. Impfung, 3. Impfung frühestens 8 Wochen nach der 2. Impfung. Wobei die Empfeh lung davon ausgeht, dass 95 % der Kinder ab dem vollendeten 5. Lebensjahr bereits Viruskontakt durch eine Impfung und/ oder Infektion hatten und daher nur eine „Grundsätzlich ist die Impfung laut Zulassung ab dem Alter von 6 Monaten möglich.“ Aktualisiertes Kapitel zum Impfplan Österreich 2023/24 Empfehlung Impfung gegen COVID-19 Version 1.0, 18.07.2024
Kostenfreies Impfprogramm, Kinder- und Erwachsenenimpfung
Die COVID-19-Impfung wird in Österreich kostenfrei angeboten und ist für Kinder ab dem vollendeten 6. Lebensmonat, Jugendliche und Erwachsene möglich.
Die COVID-19-Auffrischungsimpfung wird allen empfohlen, die das Risiko eines möglichen schweren Krankheitsverlaufs reduzieren möchten, besonders aber den unter Indikation gelisteten Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitserlauf (ab dem vollendeten 60. Lebensjahr und für Risikopersonen) .
Grundsätzlich ist die Impfung laut Zulassung ab dem Alter von 6 Monaten möglich.
Indikation
• Ab dem vollendeten 60. Lebensjahr • Schwangerschaft • Personen mit Trisomie 21 • Bei respiratorischen, kardialen, renalen, endokrinen, metabolischen, neurologischen, psychiatrischen oder chronisch-entzündlichen Grunderkrankungen • Bei schweren (dekompensierten) Organerkrankungen und onkologischen Erkrankungen
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Impfung brauchen.
Mindestabstand zu Infektion oder vorangegangener Impfung • Falls das Kind im letzten Jahr COVID hatte oder gegen COVID geimpft wurde, soll die nächste Impfung erst nach 12 Monaten erfolgen. Immungeschwächte bzw. immunsup primierte Personen (z. B. bei Krebsbe handlungen) können auch schon •
INDIKATIONEN • Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr • Schwangere Frauen • Personen mit Trisomie 21 • Bei Grunderkrankungen von Lunge, Herz, Nieren, Drüsen, Nervensystem, Psyche oder chronisch-entzündlichen Grunderkrankungen • Bei schweren Organerkrankungen und Krebs • Bei Immundefekten, Immundefizienz oder immunsupprimierender Therapie, HIV-Infektion, Organ- oder Knochenmarkstransplantation, Autoimmunerkrankungen • Bei Adipositas (BMI ≥ 30) • Personen mit intellektuellen oder körperlichen Behinderungen in und außerhalb von Betreuungseinrichtungen • Personen, die in Alten- und Pflegeheimen betreut werden
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Wir haben den erfahrenen Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde Hans Jürgen Dornbusch aus Graz um seine Meinung zur aktualisier ten Impfempfehlung des NIG gebeten. Kinder gegen COVID impfen oder doch nicht?
früher – und zwar nach 4 Monaten – geimpft werden. Falls das Kind unbemerkt COVID hatte – es gibt ja auch symptomfreie Verläufe –, ist es kein Problem, wenn geimpft wird. Eine Antikörperbestimmung vor oder nach der COVID-19-Impfung ist weder er forderlich noch empfohlen (Ausnahme: immunsupprimierte Personen). Empfehlungen für die Zeit nach der COVID-Impfung • drei Tage körperliche Schonung • eine Woche kein Sport • bei Atemnot oder Brustschmerzen umgehend Ärztin/Arzt aufsuchen bei Erschöpfung, Müdigkeit oder Fieber innerhalb von 3 Wochen nach der Impfung: körperliche Anstren gung und Leistungssport unbedingt vermeiden Über den Nutzen Die Impfung sollte bevorzugt im Herbst er folgen, weil die Infektionsgefahr im Herbst/ Winter höher ist. Zusätzlich können die allgemeinen Schutz- und Hygienemaßnah men (inkl. dem Tragen von Masken) in Ab hängigkeit von der epidemiologischen Si tuation hohe Bedeutung in der Vermei dung der Infektionsausbreitung haben, so die aktualisierte Empfehlung. • Die COVID-19-Impfung vermindert nachweislich das Risiko, schwer zu er kranken. Erkrankt man trotzdem, so ist der Ver lauf in der Regel kürzer und milder. Die Wahrscheinlichkeit von Long CO VID ist bei Geimpften geringer. Personen, die den COVID-Impfschutz erneuern, haben besonders in den ers ten Wochen nach der Impfung ein um 40–50 Prozent geringeres Risiko einer symptomatischen Infektion, d. h. falls sie sich anstecken, verläuft es ohne Krankheitszeichen. • • • • •
„Gesund. Und wie!“: Herr Dozent Dornbusch, die aktualisierte COVID Impfempfehlung ist sehr offen formu liert – was sagen Sie Eltern, die fragen, ob sie ihr Kind impfen lassen sollen? Dornbusch: Laut Impfplan ist die Imp fung empfohlen, wenn bestimmte Risiko Umstände – die so genannten Indikatio nen – vorhanden sind. Und diese gelten selbstverständlich auch für Kinder. Zum Beispiel Grunderkrankungen von Herz und Lunge, Immundefekte oder ein be handlungsbedingt unterdrücktes Immun system, die Unterbringung in Heimen/ Pflegeeinrichtungen usw. Wenn solche Risikofaktoren vorliegen, gibt es eine klare Empfehlung, ab dem vollendeten 6. Le bensmonat zu impfen. „Gesund. Und wie!“: Und wie ist es bei Kindern ohne diese Indikationen? Dornbusch: In den letzten Jahren hat sich glücklicherweise gezeigt, dass schwere Verläufe bei Kindern sehr selten sind. Das ist die eine – sehr erfreuliche – Seite. Auf der anderen Seite ist zu bedenken: Long COVID gibt es leider auch bei Kindern. Manche haben etwa Monate lang schwere Konzentrationsprobleme, kommen in der Schule dadurch nicht oder fast nicht mit. So hat eine Langzeitstudie an über 1.300 0–18-jährigen Kindern und Jugendlichen gezeigt: Das Long COVID-Risiko und auch das Risiko erneut an COVID zu er kranken ist bei geimpften Kindern nach weislich deutlich geringer. „Gesund. Und wie!“: Der so genannte Variantenimpfstoff ist ja neu. Soll man da noch abwarten? Dornbusch: In den USA gilt die allgemei ne Impfempfehlung ab dem 6. Lebensmo nat. Da wurden bereits weit über 1 Million Kinder unter 5 Jahren gegen SARS CoV-2 geimpft und man sieht, dass der Impfstoff zumindest so gut vertragen wird wie die bisherigen Routine-Impfungen in dieser
Altersgruppe. Die mRNA-Technologie ist wirklich gut erforscht und sicher. Sie war ja schon Jahre vor der Pandemie entwickelt worden. Unter anderem deshalb ging die Impfstoffentwicklung so rasch. Bei den Va riantenimpfstoffen wird – wie bei der In fluenzaimpfung jedes Jahr – lediglich ein kleiner Teil geändert, was sich auf die Ver träglichkeit nicht auswirkt. „Gesund. Und wie!“: Viele Kinder ha ben Allergien. Ist das ein Problem beim Impfen? Dornbusch: Nein, einerseits kommen schwere Reaktionen nur in wenigen Fällen pro Million Impfungen vor, anderseits blei ben die Kinder ja nach der Impfung zur Beobachtung noch 15–30 Minuten lang in der Ordination. Schwere allergische Reak tionen treten ja meist schlagartig auf, so bald Kontakt mit dem Allergen vorhanden ist. Falls es in der Beobachtungszeit zu ei ner allergischen Reaktion kommen sollte, kann man sie gut behandeln. „Gesund. Und wie!“: Wann würden Sie – abgesehen von den Indikationen – noch zur Impfung raten? Dornbusch: Auch die jeweiligen Lebens umstände eines Kindes sind zu berück sichtigen: Wenn ein Kind zum Beispiel früh in die Kinderkrippe kommt und dort auf viele Kinder trifft, spricht das für die Impfung. Das gilt auch, wenn ein Kind Kontakt mit jemandem hat, der durch COVID sehr gefährdet ist – zum Beispiel hochbetagte Großeltern oder jemand mit unterdrücktem oder schwachem Immun system – etwa bei einer Krebsbehandlung. „Gesund. Und wie!“: Also insgesamt? Dornbusch: COVID mag bei Kindern zum Glück nur selten schwer verlaufen, aber die gute Verträglichkeit der Impfung, das signifikant geringere Risiko von Long COVID und auch von Reinfektionen spre chen für die Impfung. g sund und wie!
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Seit der Pandemie breiten sich Krankheiten, gegen die man impfen könnte, rasant aus und können ganze Familien betreffen – leider auch in der Oststeiermark. „An so etwas denkt man ja überhaupt nicht!“ In der oststeirischen Familie B. haben der Vater und 2 der 3 Kinder Keuchhusten bekommen – eine Erfahrung, die den B.s wirklich erspart hätte bleiben können.
„ Im März hat mein Mann zu husten be gonnen“, erzählt Karla B. „Da haben wir uns noch gedacht: Na bravo, ganz schön rabiat – aber das wird schon vorbeige hen. Ging es aber nicht. Ganz im Gegenteil. Sein Husten ist immer ärger geworden. In der Früh hat er so gehustet, dass er Ersti ckungsanfälle hatte. Und am Abend auf der Couch war es dann so extrem, dass er kurz das Bewusstsein verloren hat. Ich kann Ih nen gar nicht sagen, wie man sich da schreckt“, so Karla. „Weil mein Mann ja jung und fit ist – und dann hustet er plötzlich so, dass er keine Luft mehr kriegt und ohn mächtig wird. Dann ist er – endlich – zum Arzt gegangen.“ Diagnose Keuchhusten Herrn B. wurde Blut abgenommen und die Diagnose war schnell klar: Es ist Pertussis, also Keuchhusten, und der muss mit Anti biotika behandelt werden. „Dass ein Er wachsener Keuchhusten haben könnte, an so etwas denkt man ja überhaupt nicht. Und was uns so ärgert, ist“, sagt Karla, „wir hat ten die Auffrischungsimpfung für meinen Mann schon im Kühlschrank. Aber an dem Tag, wo er sich impfen lassen wollte, ist ihm ein beruflicher Termin dazwischengekom men und dann war viel los. Und zwei Wo chen später ist der Husten losgegangen.“ Die gute Nachricht: Herrn B. geht es jetzt wieder gut, aber seine Frau Karla hatte nicht nur die Sorge um ihn durchzustehen, son dern auch die um ihre Kinder. Denn zwei der drei Kinder der B.s hatten sich beim Pa pa angesteckt. „Lukas ist erst 5 und Susanne ist neun – nur der siebenjährige Kevin hatte nichts“, so Karla B. „Wir hatten aber trotz
dem Glück, weil die Kinder sehr früh mit Antibiotika behandelt werden konnten. So wurde der Keuchhusten rechtzeitig abge fangen und ihnen sind wenigstens die Er stickungsanfälle erspart geblieben.“ Mit den B.s hat es eigentlich die Falschen getroffen – denn alle waren geimpft. Aller dings eben nicht aufgefrischt. Was bei Keuchhusten aber absolut notwendig ist, denn der Impfschutz hält bei Keuchhusten/ Pertussis nur 5 Jahre. Regelmäßige Auffri schungen sind also ab dem Schulalter und auch für Erwachsene nötig. Angst ums Baby „Nun bin ich wieder schwanger – und ich bin sehr froh, dass sowohl die Familie mei nes Mannes als auch meine eigene sich imp fen bzw. ihre Impfungen auffrischen lassen werden, damit sie das Baby nicht gefährden. Man kann Babys ja erst ab dem 3. Lebens monat impfen. Und ich sage Ihnen ehrlich: Ich hab schon Bammel, wenn ich daran denke, dass mein Baby Keuchhusten be kommen könnte“, sagt Karla B. Ganz wird ihr dieser Bammel leider nicht erspart blei ben, denn die Familie lebt in der Oststeier mark – und damit in einer Region, in der die Durchimpfungsraten vergleichsweise nied rig sind. „Wir sind wegen der Kinder zurück aufs Land gezogen – ich bin ja von hier“, so Karla. „Aber wenn ich mich so umhöre – ich bin ja an einer Schule tätig und habe mit vielen Menschen zu tun –, frage ich mich schon, warum viele nicht nachdenken: Wenn man selbst nicht geimpft ist und ein Erkrankungsrisiko in Kauf nimmt: bitte sehr. Aber gar nicht daran zu denken, dass man damit auch andere gefährdet – zum Beispiel ein Baby im Kinderwagen, neben
dem man im Supermarkt bei der Kasse steht – das verstehe ich wirklich nicht. Für meinen Mann war der Keuchhusten schlimm. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie arg er für einen Säugling oder ein Kind ist.“
Keuchhusten ist leider am Vormarsch
„Keuchhusten ist leider ein Pandemie-Ge winner – denn während dieser Jahre gab es zum Teil keine Schulimpfaktionen und es wurde überhaupt weniger geimpft. Viele Menschen hatten und manche haben nach COVID überhaupt die Nase voll von Imp fungen. Daher sind die Durchimpfungsraten gerade bei Schulkindern, Jugendlichen und Erwachsenen deutlich zurückgegangen“, er klärt der Obmann der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin Michael Adomeit. „Jetzt breiten sich die so genannten impfpräventablen Krankheiten – also jene, gegen die es eine Impfung gäbe –, wieder aus. Keuchhusten etwa ist stark auf dem Vor marsch, Masern und Diphtherie leider auch“, so der erfahrene Hausarzt. „Das kann man sich dann praktisch überall einfangen, weil allesamt sehr ansteckend sind. Ich kann nur appellieren: Impfungen auffrischen – und zwar rechtzeitig und dabei nicht nur an die Kinder denken. Denn all das können Er wachsene ja genauso bekommen und sie können es auch übertragen. Was den Keuch husten anlangt: Neugeborene haben einen Nestschutz, wenn die Mutter in der Schwan gerschaft geimpft wurde – idealerweise zwi schen der 27. und 36. Schwangerschaftswo che, unabhängig vom Abstand zur letzten Keuchhusten-Impfung. “ Anm.: Der Fall ist real, die Namen wurden verfremdet.
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Gratisimpfungen
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Weit verbreitet und doch unbekannt RSV: neu im österreichischen Impfplan RSV – das Respiratorische Synzytial-Virus – ist zwar sehr weit verbreitet, aber dennoch ziem lich unbekannt. Die Impfung gegen RSV wurde nun mit 1.10.2024 im aktualisierten Impfplan für das erste Lebensjahr empfohlen. Hier mehr über eine Infektion, die insbesondere für die Babys, aber auch Senior:innen sehr schwer verlaufen kann. B esonders viele El tern, deren Kinder in den letzten zwei
• Innerhalb des 1. Lebensjahres haben 50–70 % und bis zum Ende des 2. Lebensjahres nahezu alle Kinder mindestens eine RSV-Infektion durchge macht. Eine langfristige Immunität besteht nicht. Reinfektionen sind häufig, insbesondere bei Erwachsenen mit regelmäßigem Kontakt zu Kleinkindern – also etwa bei Eltern.
Jahren zur Welt gekom men sind, können ein Lied davon singen – allerdings wahrscheinlich ein ziem lich heiseres: RSV – das Respiratorische Synzytial Virus – hat sich in der Zeit seit der Pandemie weit ver breitet und es kann Neuge borene bzw. Säuglinge in den ersten 1,5 Jahren ziemlich schwer treffen, sodass auch Spitalseinwei sungen nötig sein können. Denn RSV beginnt zwar
• Die erste Infektion mit RSV führt fast immer zu deutlichen Krankheits anzeichen – es kann bei Husten und Fieber bleiben, aber auch eine Lungenentzündung oder keuchhus tenähnliche Krankheitsbilder können innerhalb von 1 bis 3 Tagen vorkom men. Als Komplikation kommt häufig eine Mittelohrentzündung hinzu. Eine gesicherte Diagnose erfolgt über Schnelltests, die RSV allein oder in Kombination mit anderen Erregern (Corona, Influenza) nachweisen. RSV gehört leider zu jenen Viren, gegen die es keine ursächliche Behandlungsmöglichkeit gibt. Es können nur die Symptome gelindert werden. Sehr zu begrüßen „Die RSV-Impfung ist erfreulicherweise heuer kurzfristig ganz neu ins Gratis Impfprogramm für Kinder aufgenommen worden“, sagt Martin Müller, Kinder- und Jugendfacharzt in Leibnitz. „Aus kinder fachärztlicher Sicht ist diese Ausweitung • •
wie ein „normaler“ Husten oder grippaler Infekt und so kann es auch verlaufen. Bei den ganz Kleinen kommen aber auch durchaus schwere Verläufe vor, bei denen das Kind zur Ärztin/zum Arzt – und in schweren Fällen durchaus auch ins Spital – muss. RSV betrifft zwar Menschen jeden Alters, ist aber insbesondere einer der wichtigsten Erreger von Atemwegsin fekten bei Säuglingen, v. a. Frühgebo renen, Kleinkindern sowie älteren Erwachsenen. Die weltweit vorkommenden Viren befallen die Schleimhäute des Atemtrakts in der Luftröhre und siedeln sich dann auch in der Lunge an. Die Übertragung erfolgt in erster Linie über Tröpfcheninfektion, die Viren können sich aber auch z. B. auf den Händen oder auf Gegenständen einige Zeit halten. • RSV-Steckbrief •
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Wie die Influenza verbreitet sich RSV vor allem in der kalten Jahreszeit und auch die Krankheitsanzeichen sind ähnlich. In Österreich beginnt die RSV-Saison gewöhnlich im Novem ber und erreicht den Höhepunkt im Februar. Infizierte Personen sind im Durch schnitt 3–8 Tage ansteckend, aber es gibt auch Patient:innen (v. a. mit Immundefekten), die RSV wochen lang ausscheiden können, ohne Symptome zu zeigen. Bei RSV besteht zwar ein gewisser Nestschutz in den ersten 4 bis 6 Lebenswochen, aber er ist nicht vollständig. Frühgeborene können bereits in den ersten Lebenswochen schwer an einer RSV-Infektion erkranken. Bei älteren Säuglingen und Kleinkindern ist eine RSV-Infek tion die häufigste Ursache von Erkrankungen des unteren Respirati onstraktes und von damit verbunde nen Krankenhauseinweisungen.
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des Gratisimpfprogramms wirklich sehr zu begrüßen, auch wenn es mit der Ver fügbarkeit der Impfstoffe zu Beginn der RSV-Saison noch Anlaufschwierigkeiten geben wird.“
wirklich fein – ein Teil der Gratisimpfaktion. Und die gibt es auch bei den Hausärztinnen und Hausärzten“, so Norbert Franz Kroi ßenbrunner, Hausarzt im obersteirischen Turnau. „Zwischen fünf und zehn Kinder pro Saison trifft es bei uns schon“, berichtet Kroißenbrunner „die kommen mit der be
wand ersparen könnte.“
Impfschema abhängig vom Geburtsmonat
nachgeholt werden, da das Infektions risiko ab diesem Alter steigt.“ Rota: Die Rotavirus Schluckimpfung ist für Säuglinge ab der vollendeten 6. Le benswoche zugelassen und ist in Ab hängigkeit vom Impfstoff im Zeitfens ter spätestens bis zur vollendeten 24. (Rotarix) bzw. vollendeten 32. Lebens woche (RotaTeq) abzuschließen. Diese Zeitpunkte sollten (...) unbedingt ein gehalten werden. Bei Säuglingen, die akut an Durchfall oder Erbrechen er krankt sind, sollte die Schluckimpfung nicht verabreicht werden und der Zeit punkt der Impfung verschoben werden. Für den Impfschutz gegen RSV genügt ei ne einzige Impfung, bei der aber das Ge burtsdatum des jeweiligen Kindes eine Rolle spielt: Falls das Kind zwischen 01. September und 31. März − also während der RSV-Saison − zur Welt kommt, soll es bereits in der ersten Lebenswoche geimpft werden. In vielen Fällen wird diese Impfung also noch in dem Spital erfolgen, in dem das Kind zur Welt gekommen ist. Kommt das Kind zwischen 01. April und 31. August auf die Welt, soll es ab Septem ber – also vor Beginn der nächsten RSV Saison geimpft werden. Diese Impfung gibt es bei den Kinderfach- oder Hausärzt:innen – und sie wird in vielen Fällen wohl gleichzeitig mit der Rota-Imp fung (ab der 7. Lebenswoche) erfolgen. Ganz besonders wichtig ist die RSV-Imp fung für Frühgeborene und für Risikokin der bis zum Alter von 24 Monaten.
„Die RSV-Impfung ist nun – und das ist
stätigten Diagnose RSV Infektion aus dem Spital zurück, nachdem wir sie wegen starkem Husten mit Atemnot und dem Verdacht auf RSV dort hin überwiesen haben.“ Denn, so der Allgemein mediziner, „die Kran kenkasse bezahlt den Schnelltest nicht. So müssen auch jene Kin der ins Spital, bei denen es nur um die laborgesi cherte Diagnose geht. Das wäre natürlich schön, wenn man den Eltern und Kindern – gerade am Land – die sen zusätzlichen Auf
!
Impfplan neu: Änderungen/Ergänzungen, die Kinder betreffen
Diphtherie/Tetanus/Polio/Pertussis Hepatitis B Die 6-fach-Impfung legt mit 3 Teilimp fungen im 1. Lebensjahr sozusagen den Grundstock des Impfschutzes an. 5 dieser 6 Komponenten müssen aufge frischt werden. 1) Der neue Impfplan sieht vor, dass Diphtherie/Tetanus/Polio/Pertussis als 4-fach-Impfung („Vorschulbooster“) be reits ab dem 5. (statt bisher 6.) Geburts tag erfolgen soll. Die erste Auffrischung wird also vorgezogen, da es nach 5 Jah ren zu einem deutlichen Abfall der Anti körperspiegel und steigenden Infekti onsraten kommt. Um das derzeitige In
fektionsgeschehen (siehe Beitrag auf Seite 9) rasch einzudämmen, wird der zeit nach der Auffrischung ab dem 5. Ge burtstag für Schulkinder eine zweite Auffrischungsimpfung nach 5 Jahren bzw. spätestens in der 8. Schulstufe/im 14. bzw. 15. Lebensjahr/vor Ende des Pflichtschulalters empfohlen. 2) Die fünfte Komponente des im 1. Le bensjahr angelegten aufzufrischenden Impfschutzes ist die Impfung gegen Hepatitis B. Hier gibt es im neuen Impflan keine Änderung, aber eine Er gänzung: „Bei fehlender Grundimmu nisierung im Säuglingsalter sollte diese zum nächst möglichen Zeitpunkt
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Kindersicherheit
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Gewaltschutzzentrum Steiermark Hilfe für Opfer von Gewalt
zentrum Steiermark e 4/2. Stock
99 ewaltschutzzentrum.at hutzzentrum.at en nerstag: 8 – 16 Uhr
Hilfe für Opfer von Gewalt
8 – 20 Uhr 8 – 14 Uhr
Fällen sind wir lefonisch bis 22 Uhr
Über 3.000 Personen haben im Vorjahr Hilfe beim Gewaltschutzzentrum Steiermark gesucht – davon rund 2.900 Frauen und Mädchen. Diese bedrückenden Zahlen zeigen: Gewalt ist auch in der Steiermark leider ein Alltagsphänomen. Betroffene stehen aber nicht allein da, das Gewaltschutzzentrum steht ihnen bei. In Graz und in den Bezirken.
Erfahren. Vertraulich.
Respektvoll.
gem. GmbH, FN 445627 i asse 4/2. Stock
Im Auftrag von: Gefördert durch:
D ass Gewalt – und zwar körperliche ebenso wie seelische – in der Kin dererziehung nichts verloren ha ben, wissen wir alle. Dennoch trifft Gewalt bedrückend viele – Frauen, Mädchen und Buben, aber durchaus auch Männer. Be troffene fühlen sich oft hilflos und alleinge lassen – sie sind es aber nicht: Seit 1995 gibt es das Gewaltschutzzentrum Steier mark . Es ist als gesetzlich anerkannte Op ferschutzeinrichtung für die ganze Steier mark zuständig und bietet in Graz sowie über die Regionalstellen Bruck/Mur, Le oben, Liezen, Hartberg, Feldbach, Leibnitz und Voitsberg Unterstützung an. Psychosoziale und juristische Unterstützung Kostenlos und vertraulich wird psychoso ziale und juristische Unterstützung für ge waltbetroffene Personen angeboten. Das Gewaltschutzzentrum hilft Menschen nach Bedrohungen, akuten Gewaltvorfäl len, Stalking, Mobbing und begleitet sie durch Krisen. Das Angebot reicht von Be ratungen durch Jurist:innen und Sozialarbeiter:innen bis hin zur Begleitung zu Gericht oder Polizei. Es gilt für Frauen, Männer, Diverse, Jugendliche und Kinder. Im Mittelpunkt der Arbeit des Gewalt
schutzzentrums steht die Erhöhung von Schutz und Sicherheit. Das Gewaltschutzzentrum wird von der Polizei automatisch informiert, falls ein Betretungs- oder Annäherungsverbot aus gesprochen wurde. In diesem Fall meldet es sich von sich aus bei den Betroffenen und nimmt telefonisch oder schriftlich Kontakt auf. Von Gewalt Betroffene können aber auch von sich aus das Gewaltschutzzentrum kontaktieren bei Gewalt ...
KONTAKT Graz: Granatengasse 4/2. Stock Bruck/Mur: Roseggerstraße 24, EG Feldbach: Hauptplatz 30, 2. Stock Hartberg: Rot Kreuz Platz 1, 1. Stock Leibnitz: Dechant-Thaller-Str. 37, 1. St. Leoben: Franz-Josef-Straße 25, EG Liezen: Fronleichnamsweg 15, 3. St. Voitsberg: Conrad von Hötzendorfstr. 25 b Alle Standorte sind erreichbar unter Tel. 0316 77 41 99 und office.stmk@gewaltschutzzentrum.at nicht in der Wohnung bleiben können, flie hen erfahrungsgemäß mit ihren Kindern oder möchten mit ihren Kindern dort nach einem Betretungs- und Annäherungsverbot weiterhin leben. Hilfsangebote und Unter stützungsmaßnahmen für betroffene Frauen müssen daher immer auch die Situation der Frauen als Mütter und die Bedürfnisse der Kinder mitberücksichtigen. Dazu ist eine enge Zusammenarbeit mit den Einrichtun gen der Kinder- und Jugendhilfe, aber auch mit der Polizei und den Gerichten notwen dig“, so der Jahresbericht 2023 des Gewalt schutzzentrums Steiermark.
• in Partnerschaften, • nach Trennungen, • an Kindern, • an Eltern oder Angehörigen, • in Institutionen, • in Pflege und Betreuung, • am Arbeitsplatz sowie bei • Stalking, • Sexueller Gewalt, • Zwangsheirat, • Mobbing und Cybermobbing.
„Gewalt gegen Frauen hat immer auch Aus wirkungen auf deren Kinder. Ein gewalttäti ges Familienklima beeinträchtigt in jedem Fall das Kind in seiner gesunden Entwick lung. Frauen, die misshandelt werden und
Impressum & Offenlegung: Herausgeber: Land Steiermark, Abteilung 8 Gesundheit und Pflege, Friedrichgasse 9, 8010 Graz • Inhaltlich verantwortlich: Wissenschaftliche Akademie für Vorsorge medizin, Radetzkystraße 9, 8010 Graz, Tel. (0316) 82 97 92, akademie@vorsorgeme dizin.st • Konzeption & Layout: ©2024, Conclusio PR Beratungs-GesmbH, 8010 Graz, office@conclusio.at • Druck: Medienfabrik Gesund und Wie! ist das Elternmagazin der Wissenschaftlichen Akademie für Vor sorgemedizin. Gesund und Wie! erscheint 2 Mal pro Jahr und informiert kosten frei über vorsorgemedizinische Themen für Kinder und Jugendliche. Es ergeht an die Eltern von 0–15-Jährigen, die sich zum Eltern-Kind-Infoservice & zu den Gratisimpfaktionen des Landes Steiermark angemeldet haben.
Österreichische Post AG SM 02Z034731 S Wissenschaftliche Akademie für Vorsorgemedizin, Radetzkystraße 9/1, 8010 Graz Retouren an Postfach 555, 1008 Wien
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